Biografisches Theater und Tanz




Wie stellen sich noch Jüngere das Alter(n) vor? Gibt es etwas, was es möglich macht, das Alter(n) schon mal zu spüren - wenn auch nur ansatzweise? Ja, gibt es. Schauspielerisch und tänzerisch können sich jung und alt an eigene Perspektiven auf das Alter(n) herantasten und lernen, diese darzustellen. Im Austausch der Generationen zwischen Choreographie und Improvisation eröffnen sich völlig neue Räume der Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Vorgestellt sei an dieser Stelle die irische Tänzerin Dr. Ríonach Ní Néill. Sie hat umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung von Tanzprogrammen für ältere Menschen sowohl für Menschen mit Demenz und psychischen Problemen. 2007 gründete sie bereits den Macushla Dance Club, der den kreativen Austausch zwischen älteren Menschen und der professionellen Tanzszene fördert. Der Club hat in vielen Tanztheater-, Film- und Musikwerken mitgewirkt und für seinen Tanzfilm "The Area" aus dem Jahr 2014 internationale Preise gewonnen. Geteilter Trailer zum Film "The Area":

Teilnehmende eines längst zurückliegenden Kongresses zum Thema "Wie wollen wir leben? Zukunftsentwürfe für eine älter werdende Gesellschaft" erlebten die irische Tänzerin Dr. Ríonach Ní Néill nachhaltig in Aktion. Momentaufnahmen - seinerzeit festgehalten von Elisabeth Heller:



Abbildung drei zeigt eine getanzte "Kratzhilfe". Diese tanzte die irische Choreographin und Tänzerin 2013 zusammen mit Kongressteilnehmerinnen in ihrer damaligen Funktion als Dozentin für Tanz an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung.

Dr. Rionach Ni Neill hat bereits mit dem Tanztheater Bremen, Corp Feasa, Rex Levitates, der Daghdha Dance Company und der Catapult Dance Company zusammengearbeitet. 2005 gründete sie Ciotóg als Forum für zweisprachige (irische und englische) interdisziplinäre Zusammenarbeit. Und wie bereits erwähnt gründete sie den Macushia Dance Club, der den künstlerischen Austausch zwischen älteren Menschen und der professionellen Tanzcommunity unterstützt. Dabei integriert sie oft professionelle und nicht-berufliche Künstler in ihrer Arbeit.

Sie glaubt, dass „Tanz eine Form des zivilen Dialog sein kann, Räume zu schaffen für uns miteinander und unsere Umgebung zu engagieren, provozieren Reflexion und es uns ermöglichen, uns selbst und andere, anders zu denken.“

Bildunterschrift: Dr. Rionach Ni Neill bei ihrer Präsentation von getanzter Bio-Logik - so genannten organische Senioren-Hilfsmitteln